Die fünf größten Fehler beim Hausverkauf – und wie man sie sicher vermeidet
1. Wenn ich einen möglichst hohen Preis verlange, kann ich später immer noch runtergehen.
Ziemlich hohes Ross, auf das Sie da klettern. Ja, mit dem Preis runter können Sie. Aber das tut dem Verkaufsobjekt nicht gut. In den großen Immobilien-Portalen können die Suchenden sehen, wie lange Sie da sind und wie oft Sie mit dem Preis runtergehen. Warum sollen die Käufer Ihren neuen Preis ernst nehmen, wenn Sie Ihren alten Preis nicht mehr ernst nehmen? Viele Käufer denken sich dann: ich warte noch ein bisschen, vielleicht wird es noch preiswerter. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen darüber, wie sehr der Verkaufspreis darunter leidet, wenn im Laufe der Insertion die Preise nach unten verändert werden. Es geht um 10-20 % des letztendlich erzielten Verkaufspreises. Starten Sie mit einem fairen, zutreffenden Preis! Im eigenen Interesse (siehe auch Fehler 4).
2. In einem halben Jahr ist die Sache erledigt und ich habe einen Käufer.
Planen Sie nicht zu eng! Wenn Sie frühzeitig Vereinbarungen für Ihre neue Bleibe oder für den Einsatz des Verkaufserlöses treffen müssen, bauen Sie einen zeitlichen Puffer ein! Es gibt viele Standardsituationen beim Hausverkauf, die den Verkaufsprozess deutlich verlängern können, obwohl sich alle einig sind. Zum Beispiel eine Unklarheit im Grundbuch oder wenn der Käufer die finanzierende Bank wechselt. Planen Sie zur Sicherheit ein paar Monate länger als ein halbes Jahr.
3. Schäden am Haus spielen keine Rolle, solange man sie nicht sieht. Schließlich heißt es im Notarvertrag immer „gekauft wie gesehen“.
Von wegen. „Gekauft wie gesehen“ heißt nicht, dass Sie bekannte, aber unsichtbare Mängel am Haus verschweigen dürfen. Die Gerichte urteilen knallhart, wenn es um verschwiegene Schäden am Haus geht. Der Käufer kann schon bei verhältnismäßig kleinen, verschwiegenen Mängeln erfolgreich die Rückabwicklung des Hauskaufs verlangen – inkl. der Nebenkosten.
Also: alle Schäden sorgfältig dokumentieren und beschreiben, die Sie kennen. Besser einen zu viel als einen zu wenig. Und am besten im notariellen Kaufvertrag auflisten. Dann sind Sie auf der sicheren Seite.
4. Ich gucke in die Immobilienportale und sehe die Preise für vergleichbare Häuser. Dann mache ich einen Preis für mein Haus.
Keine gute Idee! Noch nicht mal bei nahezu identischen Objekten wie z.B. einer Reihenhaus-Zeile. Denn gerade Objekte mit einer Nutzungsdauer über 20 – 30 Jahre sind oft unterschiedlich saniert worden (Heizung, Fenster, Bäder, Böden, Dämmung) und haben deshalb auch unterschiedliche Gebäudewerte. Auch, wenn sie Wand an Wand stehen.
Denken Sie daran: Angebotspreise in den Immobilienportalen sind immer nur die Preisvorstellungen der Verkäufer. Gerade heutzutage sind die oft viel höher als der Preis, der im Notarvertrag steht. Der „Ich-hätte-gern“-Preis ist keine Orientierung für Sie.
Von Ihnen selbst ausgefüllte Objektbewertungen, die Ihnen kostenlos im Internet angeboten werden, sind ebenfalls nicht dafür geeignet, den richtigen Preis zu finden. Sie dienen in erster Linie dazu, dem Anbieter Ihre Kontaktdaten zuzuspielen. Was Ihnen als Preisspanne angezeigt wird, hat oft eine sechsstellige Bandbreite und taugt nicht für die Preisfindung.
Fragen Sie einen Experten und lassen Sie auf jeden Fall eine Marktwertermittlung nach Immobilien-Wertermitlungsverordnung machen. Das ist so etwas wie die Schwacke-Liste bei Autos. Am besten noch eine fachkundige Schätzung für eine energetische Sanierung dazu. Mit diesen Informationen machen Sie einen gut belastbaren Angebotspreis. Und dann hat es die finanzierende Bank eines Kaufinteressenten leichter mit der Kreditzusage. Sie kommen viel schneller zum Notar als ohne den belastbaren Preis.
5. Auch wenn es länger dauert, finde ich immer einen Käufer. Jeden Morgen steht jemand auf, der kaufen will.
Kein Mensch kauft einen Fisch, der schon riecht. Genauso verhält es sich mit einem Haus, das schon viele Monate in den Verkaufsportalen abhängt. Neben der begründeten Vermutung der Interessenten, dass mit diesem Objekt etwas nicht stimmen kann, kommt ein verkaufspsychologischer Grund hinzu: Ich kaufe lieber etwas, um das sich die Leute reißen, als einen Ladenhüter. Gehen Sie mit offenen Augen durch die Stadt! Wie viele Exposés vergilben in den Makler-Schaukästen und sehen aus wie Familienfotos aus den 50er Jahren!
Deshalb besser mit einem passgenauen Marktpreis starten und schnell abschließen!
Fazit:
Am besten fragen Sie einen Fachmann. Ich berate Sie gerne kostenfrei bei einer Tasse Kaffee, was bei Ihrem Haus individuell zu tun wäre.
Tel: 02234 / 435 88 70 oder info@iphf.de
Foto Quellen:
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