Bundesregierung will Wohnungen in Ladenlokal ermöglichen
„Besser mal eine Wohnung zwischendurch als jahrelanger Leerstand.“
Bundesbauministerin Klara Geywitz hat sich für eine Umnutzung leerstehender Gewerbeimmobilien in Wohnungen ausgesprochen. Der Immobilienverband Deutschland IVD begrüßt diesen Vorstoß der Bundesbauministerin. Denn die Leerstände von Ladenlokalen, die vor allem auf die Pandemie zurückzuführen sind, grundsätzlich kein vorübergehendes Phänomen.
Laut IVD-Umfrage stehen derzeit in Klein- und Mittelstädten vor allem in Nebenlagen zwischen 25 und 30 Prozent der Geschäfte leer. Viele Flächen sind hinsichtlich ihrer Statik, Belichtung und Lage gut geeignet, in bezahlbaren innenstadtnahen und barrierearmen Wohnraum umgewandelt zu werden.
Wichtig ist dabei nur, dass pragmatische Lösungsansätze gefunden werden. Denn heute noch steht dem Umnutzungspotenzial das Bauordnungsrecht entgegen, das hohe Neubaustandards auch für die Umnutzung vorsieht.
Wir schlagen eine Experimentierklausel vor, welche im Bauordnungsrecht der Länder zugunsten von Wohnraum Ausnahmen schafft, die Umnutzung vereinfacht und Verfahren beschleunigt.
IVD-Mitglied Hardy Fuß, Immobilienmakler, Projektentwickler und Sachverständiger in Frechen, sieht darin Chancen für verwaiste Fußgängerzonen und C-Lagen des Einzelhandels: „Warum nicht auch mal eine Wohnung im Erdgeschoß in Fußgängerzonen? Besser als jahrelanger Leerstand.“