133 Häuser in Frechen verkauft – wie waren die Durchschnittpreise 2020?
Der Grundstücksmarktbericht des Rhein-Erft-Kreise analysiert die echten Kaufpreise
Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser
In 2020 wurden in Frechen nur ganze 4 Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. In Hürth waren es dagegen zehnmal so viel, davon 28 in Efferen. Westlich des Villerückens, im zweiten Speckgürtel um Köln (Kerpen, BM etc.), sieht es schon etwas besser aus. In Bedburg wurden 57 Wohnungsbaugrundstücke verkauft, in Erftstadt 26. Kerpen und Bergheim stehen mit 19 und 16 Grundstücken am Schluss. Die Bedburger Zahl erklärt sich mit 41 Grundstücken in einer Entwicklungsmaßnahme in Kaster. (*15)
Die Zahlen mit * zeigen die Fundseite im Bericht, die Zahlen in () stehen für die Anzahl der Häuser)
Baugrundstücke für Geschosswohnungsbau
Für Geschosswohnungsbau wurde in Frechen kein einziges Grundstück in 2020 gekauft. Hier bildet Frechen nicht alleine das Schlusslicht. Die schwarze Null steht ebenso in Pulheim, Bedburg, Bergheim und Elsdorf in der Statistik. (*19)
Meine Kurzbewertung: Logisch! Keine Grundstücke, keine Wohnungen. Dabei werden Wohnungen so dringend gebraucht. Große Knappheit. Lösung: Baugebiete ausweisen! Kommunen scheuen oft die hohen Nebenkosten wie Erschließung, Kindergärten, Schulen. Das darf aber kein Hindernis sein. Infrastrukturzuschlag der Bauträger:innen kann helfen, verteuert aber wieder die Preise. Die angestrebten Entwicklungsmaßnahmen für Haus- und Wohnungsbau in Frechen müssen auf alle Fälle dringend beschleunigt werden. Die Stadt muss den Turbo auspacken!
Ein- und Zweifamilienhäuser
wurden im vergangenen Jahr 133 in Frechen verkauft, während im gesamten Rhein-Erft-Kreis 1.863 Häuser verkauft werden konnten. Hier bildet Frechen nach Bedburg und Elsdorf das Schlusslicht. In Kerpen (274), Bergheim (254) und Pulheim (250) wurden doppelt oder fast doppelt so viel Häuser in derselben Zeit verkauft.
Am meisten wechselten Häuser in Königsdorf (46) die Besitzer:innen, gefolgt von Frechen Mitte (38) und Bachem (20). Zwei Drittel der Häuser wurden in dem Preissegment zwischen 400.000 € und 750.000 € verkauft. (*23)
Mehrfamilienhäuser (Mietwohnungsgrundstücke)
wurden in Frechen in 2020 18 Stück verkauft. Hier liegt die Stadt bei den Verkäufen im oberen Drittel im Rhein Erft Kreis. (*29)
Wohnungseigentum ohne Einfamilienhäuser
212 Eigentumswohnungen wurden in Frechen 2020 verkauft. Davon etwa ein Drittel als Erstverkäufe von Neubauten.
Für neugebaute Eigentumswohnungen in Frechen-Mitte, Grube Carl, Habbelrath und Königsdorf, wurden zwischen 3.705 und 5.200 €/m² Wohnfläche bezahlt. (*37)
Ø Bodenrichtwerte für Wohnen in Frechen – kurze Übersicht
In mittleren Lagen betrug 2020 der Ø Bodenrichtwert in €/m² Grundstück
Individueller Wohnungsbau (EFH und ZFH) | Geschoss- wohnungsbau |
|
in guten Lagen | 530 € | 520 € |
in mittleren Lagen | 450 € | 420 € |
in einfachen Lagen | 340 € | 340 € |
(*45)
Meine Kurzbewertung: Bei einzelnen Objekten wurde diese statistische Zahl oft überschritten – besonders in guten Lagen. Als Makler traut man sich kaum noch, den Verkäufer:innen den Bodenrichtwert als Anhaltspunkt zu geben, weil der Markt teilweise wesentlich mehr hergibt. In solchen Fällen bin ich deshalb dazu übergegangen, die Häuser im Bieterverfahren zu verkaufen, um den bestmöglichen aktuellen Preis zu erzielen. Oft wurden dabei Preise von 10-20 % über der gesetzlichen Marktwertermittlung erzielt.
Zurück zum Grundstücksmarktbericht. Das führte zu Durchschnittspreisen für beispielsweise ein Reihenmittelhaus mit Baujahr 2000 ff. von über 400.000 €. Für freistehende Häuser waren es durchschnittlich 630.000 €. Der Preisindex mit Basis 100 für 2015 betrug am 01.01.2021 160. Heißt: War im Jahr 2000 der durchschnittliche Marktwert für ein Reihenmittelhaus 350.000 €, so konnte er im Januar 2021 mit 1,6 multipliziert werden, betrug also 560.000 €! Das sagt der GMB.
Meine Kurzbewertung: Soweit die Statistik. Wie jede Statistik und jeder Durchschnittswert muss das mit Augenmaß und Vorsicht betrachtet werden. Meiner Erfahrung nach wurde in Frechen im vergangenen Jahr oft mehr bezahlt, als von den aus den Vorjahren abgeleiteten Richtwerten fortgeschrieben wurde. Frechen 10% pro Jahr, also nach 7 Jahren Marktwert verdoppelt. Diese Entwicklung ist der äußerst knappen Angebotssituation geschuldet.
Mein Angebot für Sie:
Wenn Sie mehr über den Grundstücksmarktbericht des Rhein-Erft-Kreises oder den konkreten Wert Ihres eigenen Hauses und dessen absehbare Wertentwicklung wollen, berate ich Sie als Makler und DEKRA-Sachverständiger sehr gerne in einem unverbindlichen kostenfreien Telefongespräch.
Herzlichst Ihr Hardy Fuß
02234/4 35 88 70
0172 9988 532
info@iphf.de